• nie wieder bei der Familienfeier blamieren
  • nie wieder harte und gummiartige Kuchen
  • nie wieder Frust beim Backen

11.06.23

Links Krug mit Hafermilch auf Tisch, rechts Vanillepudding in Metallschale auf blau-weiß gestreiftem Geschirrtuch

Dein mit Hafermilch gekochter Pudding bleibt flüssig? Hier erfährst du, warum!

Jahrelang habe ich Pudding mit Hafermilch gekocht und es hat funktioniert. Bis eines Tages meine Lieblingsmilch ausverkauft war und ich auf eine andere Marke zurückgreifen musste 🥴 Beim Puddingkochen habe ich dann schon mal an meinem Verstand und meinem Können gezweifelt. Warum wird der Pudding nicht fest, wo er es doch die ganzen Male davor ohne Probleme geklappt hat?!😭 

Eine kurze Recherche brachte den AHA-Moment💡(und die Erleichterung, dass es doch nicht an meinem Können lag 😅) 

Hafermilch ist eine beliebte Wahl beim veganen Backen, da sie eine cremige Textur und einen milden Geschmack bietet. Doch wenn es darum geht, Pudding zu kochen, kann Hafermilch manchmal frustrierende Ergebnisse liefern. Hier erfährst du, warum das so ist, und was du tun kannst: 

Das Enzym Amylase

Amylase ist ein Enzym, das bei der Produktion der Hafermilch zugesetzt wird. Dieses Enzym hat eine besondere Eigenschaft: Es ist dafür verantwortlich, Stärke in einfachere Zucker zu zerlegen. Durch diesen Vorgang, auch Fermentation genannt, bekommt die Hafermilch die richtige Konsistenz und den erwünschten Geschmack. Arbeitet man ohne Enzyme, also ohne Fermentation, bekommt man im Prinzip nur eine Art stark verwässerten Haferbrei. Obwohl diese enzymatische Reaktion in der Natur wichtig ist, kann sie beim Puddingkochen zu einem Problem werden. 

Die Bedeutung von Stärke beim Puddingkochen 

Beim Puddingkochen spielen Stärke und ihre Gelierfähigkeit eine entscheidende Rolle. Stärke wirkt als Verdickungsmittel und sorgt dafür, dass der Pudding eine feste, cremige Konsistenz erhält. Normalerweise wird Stärke durch Hitze aktiviert und bildet ein stabiles Gel. Hafermilch und das Problem mit Amylase: Bei Hafermilch kann das Vorhandensein von Amylase zu einem Dilemma führen. Das Enzym beginnt die Stärke im Pudding abzubauen, bevor sie die Möglichkeit hat, ein stabiles Gel zu bilden. Das Ergebnis ist ein Pudding, der nicht die gewünschte Festigkeit erreicht und eine flüssigere Konsistenz aufweist.  

Alternativen und Lösungen 

Aber keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, um das Problem zu umgehen und dennoch köstlichen Pudding zu genießen. 

Hier sind zwei Tipps, die dir das ermöglichen:

  • Greife auf andere pflanzliche Milchsorten zurück, die weniger Amylase enthalten. Sojamilch, Mandelmilch oder Cashewmilch sind gute Optionen, da sie in der Regel weniger Amylase enthalten und eine bessere Gelierung ermöglichen. 
  • Füge Verdickungsmittel hinzu: Du kannst auch das Verdickungsmittel Agar-Agar verwenden, um die Gelierfähigkeit der Hafermilch zu verbessern. Dafür nimmst du 1 TL= 5g Agar-Agar (Achtung, nicht mit Agartine verwechseln!) auf 500ml Hafermilch, kochst es auf und lässt es 2-3 Minuten kochen. 

Das vegane Backen kann eine aufregende und kreative Reise sein, bei der wir neue Zutaten und Alternativen erkunden. Hafermilch ist zweifellos eine wunderbare pflanzliche Option, die in vielen Rezepten großartig funktioniert. Beim Puddingkochen kann jedoch das Enzym Amylase zu Problemen führen und zu einem weniger festen Ergebnis führen. 

Ich hoffe, dieser Artikel hat dir geholfen, das Phänomen der Hafermilch beim Puddingkochen besser zu verstehen. Lass dich von kleinen Hindernissen nicht entmutigen und genieße weiterhin das Abenteuer des veganen Backens.